ISS befasst sich seit längerem intensiv mit dem Thema Robotik. Wo werden intelligente Maschinen bereits eingesetzt und wohin führt die Reise? Ein Gespräch mit Peter Hoejgaard, Director Supply Chain and Procurement, ISS Gruppe.
Director Supply Chain and Procurement Europe, ISS Group
Interview
Ja, die Cobots unterstützen die Reinigungsprozesse bereits an vielen Kundenstandorten auf der ganzen Welt. In Europa konzentrieren wir uns darauf, neue Technologien vermehrt auch in anderen Bereichen einzusetzen. Neben Robotern für die Reinigung und in den Security Services etwa auch Software-Roboter und Künstliche Intelligenz für die Automatisierung von Routineaufgaben in unseren Backoffices.
Es gibt diverse Bereiche ausserhalb der Reinigung, in denen wir die Entwicklung genau verfolgen. Dazu gehören Sicherheitsroboter, der Einsatz autonomer Drohnen zur Inspektion technischer Aussenanlagen oder Serviceroboter, die einfache Lieferungen ausführen können. Unsere Erfahrungen, die wir im täglichen Einsatz sammeln, geben wir in Form von Inputs und Anforderungen an die Entwickler weiter. Allerdings sind wir auch im Reinigungsbereich noch lange nicht am Ziel. Die Nutzerfreundlichkeit und die Effektivität der Cobots muss noch verbessert werden. Auch sollen Geräte entwickelt werden, die über die heute typische Hartbodenreinigung hinaus in anderen Bereichen eingesetzt werden können.
Zum einen arbeiten wir eng mit den Entwicklungsteams der in unseren Augen besten Lieferanten im Robotiksektor zusammen. So stellen wir sicher, dasss deren Arbeit auf unsere Bedürfnisse abgestimmt ist. ISS verwendet zum Beispiel viel Zeit für die Reinigung von horizontalen Flächen und von Waschräumen. Wir ermutigen unsere Partner daher, sich bei der Entwicklung auf diese Bereiche zu konzentrieren und nicht auf jene, in denen wir keinen grossen Bedarf an Unterstützung sehen. Zum anderen stehen wir mit den Lieferanten im permanenten Austausch rund um die Cobots, die wir heute in der Praxis einsetzen. Mit unseren Erfahrungswerten zeigen wir Verbesserungspotenziale für Produkte auf. Auch arbeiten wir vom ersten Prototypen bis zum finalen Serienmodell eng zusammen, damit unsere Anforderungen bestmöglich erfüllt werden.
Natürlich gibt es wie in anderen Branchen auch im Facility Management Diskussionen rund um das Spannungsfeld Roboter vs. Mensch, das sich um die Frage dreht, ob oder wie weit Roboter unsere Arbeit übernehmen werden. Unsere Sichtweise ist eindeutig: Wir sind im People Business und glauben, dass «Service with a Human Touch» nicht durch einen Roboter ersetzt werden kann. Wir werden jedoch die Roboter dazu nutzen, um wichtige Zeit zu sparen. Diese wollen wir einsetzen, um den Service und die Qualität zum Nutzen unserer Kunden zu verbessern.
Dass ISS das Unternehmen sein wird, das an den Kundenstandorten Innovationen in Bereichen nutzt, in denen nicht damit gerechnet wird. Dies geschieht aber immer erst nach der gründlichen Prüfung, ob die Cobots für eine bestimmte Aufgabe geeignet sind. Momentan gibt es einen grossen Hype um Roboter, aber nur wenige Akteure setzen diese derzeit wirklich wirtschaftlich ein. Wir wissen, dass wir es können!
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