Effiziente Reinigung dank Robotern

Roboter arbeiten bei ISS in der Unterhaltsreinigung bereits heute mit. Das bringt den Kunden Verbesserungen in Produktivität und Qualität. Die dabei gewonnene Erfahrung lässt ISS in den Entwicklungsprozess zurückfliessen.

Während in den Medien noch darüber spekuliert wird, wann die Roboter die Arbeitswelt erobern werden, setzt ISS solche im Alltag bereits seit einiger Zeit erfolgreich ein. Autonome Reinigungsmaschinen, auch Cobots genannt (von collaborative robots), werden immer häufiger in der Reinigungsorganisation verwendet, wo sie Seite an Seite mit den ISS Mitarbeitenden arbeiten. Der Vorteil der neuen Technologie liegt auf der Hand: Der Einsatz von Cobots setzt personelle Ressourcen frei. Die Mitarbeitenden werden dank der technologischen Unterstützung bei Routinearbeiten entlastet und können sich auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren. «Von Arbeitsplatzvernichtung kann keine Rede sein. Viel mehr helfen uns die Cobots, unsere wertvollen Fachkräfte gezielter einzusetzen. Am Ende profitieren die Kunden von der Steigerung der Produktivität sowie der Qualität der Reinigungsleistung», erklärt Dominik Dräyer, Leiter Excellence Center bei ISS Schweiz.

Reinigungsrobotik

Enger Dialog mit Entwicklern

ISS verfolgt die Entwicklung im Bereich der Reinigungsrobotik seit den Anfängen intensiv und kennt daher das Marktangebot genau. Zahlreiche Produkte wurden über sämtliche Entwicklungsphasen hinweg beobachtet und in intensiven Testeinsätzen bis ins Detail geprüft. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse teilt ISS mit den Herstellern. «Wir Fachspezialisten von ISS pflegen einen engen Austausch mit Entwicklern und Produzenten. Damit möchten wir unsere ausgeprägte Praxiserfahrung einbringen, um die Entwicklung der Reinigungsroboter rasch und zielgerichtet voranzubringen», betont Dominik Dräyer. Dank dieser Anstrengungen kennt ISS heute die Fähigkeiten der einzelnen Produkte genau und kann präzise Aussagen dazu machen, in welchen Einsatzfeldern und Auftragssituationen die jeweiligen Modelle mit dem höchstmöglichen Nutzen eingesetzt werden können.

Damit ein Reinigungsroboter in der Praxis einen spürbaren Mehrwert leisten kann, gilt es ausserdem, verschiedene Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. So sind die räumlichen Voraussetzungen (Grundrisse und Layouts) des Objekts zu prüfen. Dann sind prozessuale und zeitliche Parameter (Frequenzvereinbarungen und Zeitfenster) abzufragen. Auch stellt sich die Frage, was sich auf den zu reinigenden Flächen während des Reinigungsprozesses abspielt (z.B. Publikumsverkehr). Und schliesslich muss geklärt werden, ob und wie der Cobot in die Teamabläufe integriert werden kann. Je nachdem, wie sich diese Rahmenbedingungen präsentieren, beantwortet das die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Robotereinsatzes und es beeinflusst die Typenwahl.

Interview

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Abhängig vom Gerät und der Flächenart, erzielen wir eine effektive Flächenleistung von ca. 700 m2 bis 900 m2 pro Stunde.

Technologie

Präzise Vorbereitung für Mensch und Maschine

Die Erwartungen an die neue Technologie sind hoch. Um diese nicht zu enttäuschen, steht am Beginn einer möglichen Implementierung der Cobots in ein Reinigungsmandat ein Site Check, die strukturierte Überprüfung der Rahmenbedingungen am Einsatzort. Das ermöglicht die Übersetzung der Aufgabenstellung in eine passende Lösung. Ist der Entscheid gefällt, dass ein Cobot eingesetzt werden soll, folgt der Mapping-Prozess. Das heisst, dass die zu reinigenden Flächen über die Navigationslogik des Roboters erfasst werden müssen.

Ein zentrales Thema beim Einsatz der Cobots ist die Sicherheit. Ausgerüstet mit mehrdimensionaler Sensorik, sei dies mit Kameras, Infrarot-, Sonar- oder auch Laser-Technologie, sind die Roboter jederzeit in der Lage, Hindernisse, abfallende Stufen oder Personen zu erkennen und sicher zu umfahren. Bei plötzlich auftretenden Hindernissen stoppt die Reinigungsmaschine umgehend. Vor allem in Anlagen mit Publikumsverkehr ist dies zwingend.

Ein weiterer Schritt ist die Instruktion und Schulung des Reinigungsteams auf dem betreffenden Objekt. Die Teammitglieder müssen die Funktions- und Arbeitsweise des neuen Cobot-Kollegen verstehen. In Zusammenarbeit mit den technischen Fachspezialisten werden die Erfahrungen aus dem Betrieb laufend analysiert. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen können das Mapping, die Prozesse und der Support sukzessive optimiert werden. So wird der Cobot ideal unterstützt und er kann seine Stärken bestmöglich ausspielen.

Entwicklungspotenzial

Weitere Effizienzsteigerung absehbar

Richtig eingesetzt, bringen die Cobots bereits heute einen substanziellen Effizienzgewinn. In Gebäuden mit grossen unverstellten Flächen erzielen die Geräte im Moment die höchste Effizienz. Abhängig vom Gerät und der Flächenart, erzielen wir eine effektive Flächenleistung von ca. 700 m2 bis 900 m2 pro Stunde. In verschiedenen Bereichen besteht aber noch ein erhebliches Entwicklungspotenzial. So bei der Arbeitsgeschwindigkeit und damit der realen Flächenleistung, den Anschaffungskosten sowie der Konstanz im Betrieb. Und schliesslich sollten auch die Mapping-Prozesse und die Navigation noch vereinfacht und optimiert werden.

Die Hersteller arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung ihrer Produkte. Und insbesondere bei der Geschwindigkeit wurden in jüngerer Vergangenheit eindrückliche Fortschritte erzielt. Gleichzeitig sind im Markt verschiedene Trends auszumachen, welche bei künftigen Produktgenerationen zu erwarten sind. So darf von einer Erweiterung des Leistungsumfangs ausgegangen werden. Das heisst, dass die Reinigungsmaschinen fortan auch Funktionen in Sicherheit und Bewachung ausüben oder im Winterdienst eingesetzt werden können. Dann kann davon ausgegangen werden, dass für unterschiedliche Einsatzorte jeweils eigene Gerätegrössen konzipiert werden. In der Nachweiserbringung und beim Tracking wird das Internet of Things eine immer wichtigere Rolle übernehmen. Zudem wird das heute bestehende Produkteangebot laufend ausgebaut. Selbständige Maschinen für grossflächiges Staubsaugen oder für die Glas- und Fensterreinigung sowie für die Desinfektion mit ultraviolettem Licht stehen vor der Tür.

«Wir werden die rasante Entwicklung weiterhin eng verfolgen und den Dialog mit Entwicklern und Herstellern weiter pflegen. ISS wird zudem die Palette der eingesetzten Cobots laufend erweitern und in den Mandaten den Einsatz von Geräten mit neuen Funktionen prüfen, wenn das die Produktivität fördert und die Qualität verbessert», sagt Dominik Dräyer.

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